Nr. 134, November
KOF Konjunkturumfragen vom Oktober 2019: Geschäftslage der Unternehmen weiter unter Druck
Der Geschäftslageindikator ist im Oktober erneut gesunken (siehe G 10). Zuvor hatte er in den Sommermonaten eine nahezu stabile konjunkturelle Situation angezeigt. Die Geschäftslage der Unternehmen ist derzeit deutlich ungünstiger als im Herbst vergangenen Jahres. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe trübt sich die Geschäftslage seit Monaten ein. Die globale Konjunkturabschwächung färbt zunehmend auf die Schweiz ab.
Schwacher Welthandel, gebremste Globalisierung
Die ökonomische und soziale Globalisierung stockt, die politische Globalisierung schreitet voran: Das zeigt der neuste KOF Globalisierungsindex. Die Schweiz bleibt das am stärksten globalisierte Land der Welt, vor der Niederlande und Belgien.
Die Gründe für den starken Städtetourismus
Boom in den Städten, Stagnation in den Bergen: Der Schweizer Tourismus entwickelte sich in den letzten Jahren regional sehr unterschiedlich. Ein Blick in die Daten zeigt, dass dafür auch einheimische Touristinnen und Touristen verantwortlich sind. Der Anteil ihrer Logiernächte in den Schweizer Städten legt überdurchschnittlich stark zu.
Interpretation der Aussenhandelsdaten wird schwieriger
Die Schweizer Pharmaexporte dürften 2019 und 2020 weniger zunehmen, als unter den bisherigen Umständen zu erwarten wäre. Verantwortlich dafür ist ein neues Handelsmodell: Aus dem Ausland bezogene und wieder ans Ausland verkaufte Waren werden künftig nicht mehr über die Schweiz transportiert. Ab 2020 wird das Niveau der Exporte von pharmazeutischen Produkten etwa 6% tiefer ausfallen als unter dem früheren Exportmodell.
Innovation in Europa: Die Schweiz verliert ihre Spitzenposition
Der Anteil von Schweizer Firmen, die Forschung und Entwicklung betreiben, ist in den letzten Jahren gesunken. Auch der Anteil der Unternehmen mit Prozess- und Produktinnovationen ist zurückgegangen. Gemessen an diesen Indikatoren, ist die Schweiz punkto Innovationen ins europäische Mittelfeld abgerutscht.
Abwanderung auf höchstem Stand seit den Siebzigern – auch jene der Schweizer
Die Nettozuwanderung in die Schweiz war 2018 so tief wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Das liegt allerdings nicht an einer tieferen Zuwanderung, sondern an einer vermehrten Abwanderung – auch von Schweizerinnen und Schweizern. Häufig wandern Junge aus, auffällig oft aber auch 64- und 65-Jährige.