KOF Beschäftigungsindikator: Der Arbeitsmarkt kommt nicht recht in Schwung

Negative Beschäftigungsaussichten in der Industrie und verschlechterte Aussichten bei den Banken haben den Aufwärtstrend des KOF Beschäftigungsindikator gestoppt. Er notiert mit –3.7 Punkten weiterhin im negativen Bereich und leicht tiefer als vor drei Monaten. Die Umstrukturierungen in der Industrie und bei den Banken dürften sich fortsetzen.

Der KOF Beschäftigungsindikator notiert im 4. Quartal 2016 bei –3.7 Punkten. Vor drei Monaten lag er noch bei –1.2 (revidiert von –1.5) Punkten. Die aufsteigende Tendenz des Indikators, welche die Hoffnung auf eine Trendwende am Arbeitsmarkt genährt hatte, setzte sich nicht fort.

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Mehr als 4‘500 Firmen nahmen an der Umfrage teil. Sie geben an, wie sie ihren aktuellen Beschäftigungsstand beurteilen und ob sie in den nächsten drei Monaten die Zahl der Stellen anpassen wollen. Das heisst ob sie diese erhöhen, verringern oder unverändert belassen wollen. Der negative Wert des Indikators ergibt sich, weil eine Mehrzahl der Firmen die Anzahl der Mitarbeitenden eher als zu hoch empfindet. Zudem plant die Mehrheit nicht in naher Zukunft Stellen zu schaffen. In der Vergangenheit setzten die Unternehmen ihre Planungen oftmals um, weshalb der KOF Beschäftigungsindikator ein aussagekräftiger Indikator für die Entwicklung des schweizerischen Arbeitsmarktes in den kommenden Wochen und Monaten ist. Der negative Wert des Indikators verheisst, dass sich die Aussichten für die Stellensuchenden in der Schweiz in naher Zukunft nicht verbessern dürften.

Verschlechterte Aussichten in der Bankenbranche

Der gesamtwirtschaftliche Indikator ist vor allem wegen der wesentlich ungünstigeren Beschäftigungserwartungen der Banken gesunken. In der Bankenbranche, die seit 2012 einen kontinuierlichen Stellenrückgang verzeichnet, ist deshalb in den nächsten Monaten mit weiteren Meldungen von Restrukturierungen und Stellenabbau zu rechnen. Auch im Verarbeitenden Gewerbe bleiben die Beschäftigungsaussichten eingetrübt. Der Beschäftigungsindikator der Industrie verharrt klar im negativen Bereich. Der Beschäftigungsabbau der letzten zwei Jahre dürfte sich somit zumindest in naher Zukunft fortsetzen. Unverändert negativ sind auch die Beschäftigungsaussichten im Detail- und Grosshandel, im Gastgewerbe und bei den Versicherungen. Die Beschäftigungserwartungen der Baufirmen präsentieren sich hingegen besser als auch schon. Eine verbesserte Baukonjunktur spiegelt sich auch in optimistischeren Beschäftigungsaussichten bei Unternehmen im Projektierungssektor wider, deren Auftragsbestände die künftige Situation im Bausektor meist vorwegnehmen. Die Stütze des Schweizer Arbeitsmarktes bleiben die übrigen Dienstleistungsunternehmen. Insbesondere in Branchen wie der Unternehmensberatung, der Information- und Kommunikationstechnologie, dem Erziehungswesen sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen dürften in naher Zukunft weitere Stellen geschaffen werden.

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