KOF Beschäftigungsindikator: Es harzt am Schweizer Arbeitsmarkt

Der Schweizer Arbeitsmarkt erholt sich nur schleppend. Nach einem leichten Anstieg im letzten Quartal bleibt der KOF Beschäftigungsindikator nun nahezu unverändert. Er liegt weiterhin im negativen Bereich. Gebremst wird die Entwicklung des Arbeitsmarktes von trüben Beschäftigungsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe, im Detail- und Grosshandel sowie im Versicherungs- und im Gastgewerbe.

Der KOF Beschäftigungsindikator notiert aktuell bei –2.7 Punkten. Der Indikator ist damit praktisch unverändert gegenüber dem 1. Quartal 2016 (Februar), als er bei –2.8 Punkten zu liegen kam. Der negative Indikatorwert ergibt sich, weil weiterhin mehr Firmen ihren Bestand an Beschäftigten als zu hoch empfinden. Zudem planen mehr Firmen, in den nächsten drei Monaten Stellen abzubauen als Stellen zu schaffen. Diese Befunde ergeben sich aus den von der KOF im April durchgeführten Unternehmensbefragungen.

Der KOF Beschäftigungsindikator ist ein aussagekräftiger Indikator für die Entwicklung des schweizerischen Arbeitsmarktes in den kommenden Wochen und Monaten. Der aktuelle Wert deutet auf eine verhaltene Erholung am Arbeitsmarkt hin. Zwar liegt der Indikator auch im 2. Quartal 2016 über jenen Werten, die im letzten Jahr nach Aufhebung des Mindestkurses verzeichnet wurden. Doch hatte der leichte Anstieg des Indikators zu Beginn dieses Jahres die Hoffnung geweckt, dass der Schweizer Arbeitsmarkt wieder Tritt fassen werde und im ersten Halbjahr 2016 wieder mehr Firmen Stellen schaffen werden. Der aktuelle Stand des Beschäftigungsindikators dämpft diese Erwartung wieder: Es harzt am schweizerischen Arbeitsmarkt.

Weiterer Stellenabbau in der Industrie

Ein Grund für die schleppende Erholung ist, dass jene Firmen, die stärker von der Frankenaufwertung getroffen wurden, weiterhin vor einem Stellenaufbau zurückschrecken. So verbleiben die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe, den Gross- und Detailhandel sowie jener des Gastgewerbes im negativen Bereich. Tendenzen für einen Stellenabbau zeigen sich auch im Versicherungsgewerbe und bei den Banken. Hinzu kommt, dass auch Firmen in jenen Branchen, die in den letzten Jahren einen robusten Stellenaufbau verzeichneten, zurückhaltend sind. So ist der Branchenindikator im Baugewerbe wie auch bei den übrigen Dienstleistungen vergleichsweise tief. Die übrigen Dienstleister, zu denen unter anderem das Verkehrswesen, die Information und Kommunikation, aber auch das Gesundheits- und Sozialwesen gezählt werden, dürften deshalb das gesamtschweizerische Beschäftigungswachstum nicht in dem Ausmass stützen wie bis anhin.

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