KOF Konjunkturbarometer: Perspektiven hellen sich auf

Das KOF Konjunkturbarometer stieg im Februar erneut. Es klettert um 2.0 Punkte auf einen Wert von 102.4. Nachdem das Barometer im Januar sehr nahe an seinem historischen Mittelwert von 100.0 lag, steht es nun leicht über diesem. Die Schweizer Konjunkturentwicklung könnte demzufolge in den nächsten Monaten an Tempo gewinnen.

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Der Anstieg des Barometers resultiert vor allem aus einer positiven Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe. Dies ist insbesondere bemerkenswert, da die internationalen Indikatoren für die Exportdestinationen der Schweizer Unternehmen eher eine zunehmende Bewölkung andeuten. Insgesamt sind aber auch die Indikatoren für den Finanzsektor gestiegen. Die Perspektiven für den privaten Konsum haben sich kaum verändert, während die Indikatoren für das Baugewerbe auf eine nachlassende Dynamik in der nahen Zukunft hinweisen.

Die Wettbewerbsposition und die Ertragslage dürften sich für die Schweizer Unternehmen in der nächsten Zeit nicht mehr ganz so negativ entwickeln als bis anhin. Die Tendenz zu Personalkürzungen lässt nach. Gebremst wird die Entwicklung von ungünstigeren Exportperspektiven und Belastungen durch die Lagerhaltung.

Im Verarbeitenden Gewerbe deuten namentlich die Indikatoren für den Metallbereich und die Chemie eine günstigere Entwicklung an. Dagegen dürfte die Situation für den Maschinenbau und die Papierindustrie eher schwieriger werden.

KOF Konjunkturbarometer und Referenzzeitreihe: Jährliches Update

Im September 2015 fand das jährliche Update des KOF Konjunkturbarometers statt. Das Update betrifft dabei folgende Schritte: Neudefinition des Pools der Indikatoren, die in die Auswahlprozedur eingehen, Update der Referenzzeitreihe, eine neue Ausführung des Selektionsmechanismus für die Variablenselektion sowie eine technische Anpassung, wie mit fehlenden Monatswerten von Quartalsvariablen umgegangen wird. Im Vergleich zu den 479 Indikatoren, die im Oktober 2014 im Variablenselektionsprozess ausgewählt wurden, besteht der aktuelle Pool aus 420 Indikatoren. Der Rückgang geht auf das Ausscheiden von KOF-Umfragen in Bezug auf Preise und monatliche Änderungen in den Lagern zurück. Bei der aufdatierten Referenzzeitreihe handelt es sich um die geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) gemäss der neuen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ESVG 2010, die Ende August 2015 veröffentlicht wurde. Diese wiederum basiert auf der Veröffentlichung des Vorjahres-BIP durch das Bundesamt für Statistik. Als Resultat der Variablenselektion basiert das aufdatierte KOF Konjunkturbarometer nunmehr auf 238 Indikatoren (gegenüber 217 in der vorherigen Version). Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Zusätzlich führen wir gleichzeitig mit dem Update der Indikatoren auch eine leichte Modifizierung bei der Behandlung von Variablen, die nur vierteljährliche Werte aufweisen, ein. Anstelle des «Einfrierens» dieser Werte auf dem Stand des vorherigen Quartals bis zur nächsten Veröffentlichung implementieren wir eine statistische Prozedur, welche die Werte monatlich interpoliert. Hierzu benutzen wir Informationen, die in allen anderen Variablen, die monatlich zur Verfügung stehen, enthalten sind.

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