KOF im Kreis der Konjunkturexperten für die deutsche Regierung

Im Auftrag der deutschen Bundesregierung erstellen die wichtigsten Prognoseinstitute Deutschlands die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose. Die KOF ist an dieser prestigeträchtigen Aufgabe ebenfalls beteiligt.

Die Einschätzung der Konjunktur ist der deutschen Bundesregierung einigen Aufwand wert. In ihrem Auftrag erstellen rund 50 Ökonomen aus führenden Wirtschaftsforschungsinstituten jeweils im Frühjahr und Herbst in drei Wochen Arbeit ein circa 80-seitiges Gutachten.

Diese sogenannte Gemeinschaftsdiagnose beinhaltet eine umfassende Analyse und Prognose der globalen, europäischen und der deutschen Konjunktur, welche die deutsche Regierung für die Prognose der Steuereinnahmen bindend heranzieht. Daneben liefert die Gemeinschaftsdiagnose Einschätzungen zur Geld- und Fiskalpolitik sowie aktuelle wirtschaftspolitische Analysen.

Die Gemeinschaftsdiagnose findet bereits seit 1950 statt. Sie ist in Deutschland eine beachtete Institution und für die beteiligten Institute mit hohem Prestige verbunden. Die Ergebnisse des Gutachtens werden an der Bundespressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert und in einer Expertengruppe mit Vertretern des Bundesfinanzministeriums und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie diskutiert.

Bis 2006 wurden immer dieselben sechs deutschen Institute mit der Erstellung der Gemeinschaftsdiagnose beauftragt. Ab 2007 gab die deutsche Bundesregierung nur noch vier Bewerbern für eine Periode von drei Jahren den Zuschlag. Zudem durften sich erstmals Institute ausserhalb Deutschlands bewerben. Seitdem nimmt die KOF als Juniorpartnerin des externe Seiteifo Instituts für Wirtschaftsforschung aus München teil und vertritt das Konsortium primär im Bereich internationale und europäische Konjunktur.

In der Ausschreibungsrunde von 2016 wurde das Konsortium aus ifo und KOF erneut in den Gutachterkreis aufgenommen. Insgesamt berief das Wirtschaftsministerium diesmal gleich fünf Konsortien. Die weiteren Vertreter neben ifo und KOF sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (externe SeiteDIW Berlin) in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (externe SeiteWIFO) aus Wien, das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (externe SeiteIWH), das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (externe SeiteRWI) aus Essen in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien (externe SeiteIHS) aus Wien sowie das Institut für Weltwirtschaft (externe SeiteIfW) aus Kiel.  

In der deutschen Wirtschaft und Politik wird die ETH Zürich als Kompetenzzentrum wahrgenommen. Die Teilnahme der KOF an der Gemeinschaftsdiagnose kommt dieser Wahrnehmung zugute. Zudem hat der intensive Austausch mit den Wirtschaftsforschungsinstituten aus Deutschland und Österreich positive Auswirkungen auf die Qualität der internationalen Konjunkturprognose der KOF. Da die Schweizer Konjunktur zu einem guten Teil durch die internationale Konjunktur getrieben wird, profitiert hiervon letztendlich auch die Konjunkturanalyse für die Schweiz.

Weiterführende Informationen zur Gemeinschaftsdiagnose finden sich hier.

Kontakt

Dr. Heiner Mikosch
  • LEE G 205
  • +41 44 632 42 33
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KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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