KOF Geschäftslageindikator: Trübe Geschäftslage bestätigt

Die KOF Geschäftslage für die Schweizer Privatwirtschaft hat sich im Februar kaum verändert (siehe G 7). Damit bestätigt der Indikator die deutliche Abkühlung, die im Januar zu verzeichnen war. Nach einem schwachen Start in das neue Jahr kommt die Schweizer Konjunktur auch im Februar nicht richtig in Schwung.

Hinter der nahezu stabilen Geschäftslage im Februar verbergen sich jedoch uneinheitliche Entwicklungen in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich die Geschäftslage weiter (siehe G 8). Die Unternehmen konnten offenbar noch kaum von dem etwas weniger starken Franken-Euro-Wechselkurs profitieren.

Minimal gesunken ist der Geschäftslageindikator im Detailhandel und im Projektierungsbereich. Das Baugewerbe konnte nach zwei Rückgängen in Folge nun wieder ein Plus verzeichnen. Auch die Finanz- und Versicherungsdienstleister konnten die Abwärtstendenz der vergangenen Monate zunächst einmal stoppen und der Geschäftslageindikator ist gestiegen. Der Grosshandel, das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleister wurden letztmals im Januar befragt. In allen drei Wirtschaftsbereichen hatte sich die Geschäftslage seinerzeit abgekühlt.
 
Auch regional betrachtet, veränderte sich die Geschäftslage in unterschiedliche Richtungen (siehe G 9). Das Tessin und die Genferseeregion haben im Februar den Anschluss zum Bundesdurchschnitt weiter verloren. Leicht weniger günstig als bisher präsentiert sich die Lage in der Zentralschweiz. Dagegen machte die Ostschweiz Boden gut: Die Geschäftslage hat sich hier verbessert. Nahezu unverändert ist die Situation aktuell in der Region Zürich, in der Nordwestschweiz und im Espace Mittelland.

Erläuterung der Grafiken

Grafik G 7 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.

Grafik G 8 zeigt die Geschäftslage und die aktuelle Veränderung der Lage. Bei den Monatsbefragungen ist jeweils die Veränderung zum Vormonat abgetragen. Bei den Quartalsbefragungen ist die Veränderung des jüngsten Quartalswertes zum Vorquartal eingezeichnet. Die Quartalswerte werden in den Zwischenmonaten nicht verändert und nur im jeweils ersten Monat des Quartals aktualisiert.

Grafik G 9 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärtsgerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.

Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend» oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».

Mehr Informationen zu den KOF Konjunkturumfragen finden Sie auf unserer Website.

Ansprechpartner

Dr. Klaus Abberger
  • LEE G 121
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KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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