Corona-Krise und Staatsfinanzen

Die Schweizer Wirtschaft stürzte aufgrund der Corona-Pandemie in die schwerste Rezession seit Jahrzehnten. Zur Unterstützung der Wirtschaft hat die Schweiz diverse ausserordentliche Massnahmen beschlossen. Diese Massnahmen bedingen hohe Defizite und einen Anstieg der nominalen Bundesschulden. Seit Beginn der Pandemie debattiert die Öffentlichkeit über den angemessenen Umfang der Unterstützungen und wie der Schweizer Bund mit dem resultierenden Defizit umgehen soll. Um die Ansichten der akademisch forschenden Ökonomen und Ökonominnen zu diesem Thema für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, führte die KOF im April 2021 zusammen mit der externe SeiteNeuen Zürcher Zeitung (NZZ) eine Umfrage durch.

Für die Umfrage wurden 841 Ökonomen und Ökonominnen angeschrieben. Es gingen Antworten von 167 Ökonomen und Ökonominnen aus 16 Institutionen ein.

Ergebnisse

Frage 1: Unterstützungsmassnahmen

Der Schweizer Staat hat in der Pandemie diverse Hilfsmassnahmen zur Stützung der Wirtschaft beschlossen. Er hat z.B. Bürgschaften für Überbrückungskredite übernommen, die Unterstützung für Kurzarbeit ausgebaut, einen Erwerbsersatz für Selbständige eingeführt sowie finanzielle Unterstützung für besonders stark betroffene Unternehmen geleistet. Ist, Ihrer Einschätzung nach, der Gesamtumfang der Unterstützung durch den Staat im bisherigen Verlauf der Pandemie insgesamt

Frage 2: Fiskalprogramm

Einige Länder haben für dieses Jahr fiskalische Programme zur Ankurbelung der Wirtschaft aufgelegt. Eine Forderung, die Schweiz soll ein fiskalisches Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft auflegen ist Ihrer Meinung nach

Frage 3: Schuldenbremse

Die Stützungsmassnahmen bedingen hohe Defizite und einen Anstieg der nominalen Bundesschulden. Gemäss Schweizer Schuldenbremse sollte der Fehlbetrag auf dem sogenannten Amortisationskonto innert sechs Jahren durch strukturelle Überschüsse im ordentlichen Haushalt abgetragen werden. Die Bundesversammlung kann in besonderen Fällen die Frist des Schuldenabbaus erstrecken. Wie sollte aus volkswirtschaftlicher Sicht der Bund am besten mit dem krisenbedingten Anstieg der Verschuldung umgehen?

Frage 4: Schuldenabbau

Für einen raschen Abbau der nominalen Schulden des Bundes müssten Ausgaben reduziert oder Einnahmen erhöht werden. Welche Massnahme wäre aus volkswirtschaftlicher Sicht dazu am geeignetsten?

Frage 5: Schuldenquote

Die Schweiz hatte 2019, und damit vor der Krise, eine Staatsschuldenquote (nach Maastricht-Definition) von rund 26 Prozent am BIP. Infolge der ausserordentlichen Massnahmen während der Pandemie ist die Quote auf über 30 Prozent angestiegen. Welche Staatsschuldenquote sollte ein Land wie die Schweiz mittel- bis langfristig anstreben?

Frage 6: Gewinnausschüttung SNB

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will jährlich bis zu 6 Mrd. Fr. an den Bund und die Kantone ausschütten. Sollte der Bund seinen Teil der Gewinnausschüttung für den Schuldenabbau zweckbinden? Aus Ihrer Sicht wäre eine solche Zweckbindung

Die Medienmitteilung der KOF zu dieser Umfrage finden Sie Downloadhier (PDF, 80 KB).

Den Beitrag der NZZ zur KOF-​NZZ-Ökonomenumfrage finden Sie externe Seitehier.

Zu dieser Umfrage

Die KOF sieht sich als Vermittlerin zwischen akademischer Forschung und der breiteren Öffentlichkeit. Sie möchte den ForschungsökonomInnen mithilfe dieser Umfrage Gehör verschaffen. Als ForschungsökonomInnen versteht die KOF in der Schweiz ansässige Ökonominnen und Ökonomen, die im Bereich Volkswirtschaft forschend tätig sind, d.h. in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert haben.

Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der externe SeiteNeuen Zürcher Zeitung durchgeführt.

Kontakt

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