Investitionsdynamik: Unternehmen senken Erwartungen für 2019

Die Schweizer Unternehmen wollen ihre Investitionstätigkeit 2019 um rund 1% erhöhen. Dies ergab die halbjährliche Investitionsumfrage der KOF. Verglichen mit den letzten Jahren ist das ein tiefer Wert. Verantwortlich für die Verlangsamung sind vor allem die Bauinvestitionen.

Baustelle

Die Investitionsabsichten der Schweizer Unternehmen haben dieses Jahr weiter nachgelassen. Das zeigen die aktuellen Resultate der KOF Investitionsumfrage vom Frühjahr 2019, an welcher rund 3400 Unternehmen beteiligt waren. Die teilnehmenden Unternehmen wollen ihre Investitionstätigkeit zwar um rund 1% erhöhen (siehe G 3). Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist dies jedoch eine schwache Entwicklung.

Veränderung der Investitionen 2018 und 2019

Die Investitionsumfrage vom Frühjahr 2019 zeigt, dass der jüngste Schweizer Investitionszyklus weiter abflauen dürfte. Bereits in den vorherigen zwei Umfragen gaben die befragten Unternehmen an, dass sie eine relativ tiefe Investitionstätigkeit für das Jahr 2019 planen. Laut den neusten Zahlen haben die Unternehmen im vergangenen halben Jahr ihr erwartetes Investitionsvolumen zusätzlich nach unten angepasst: In der Herbstumfrage von 2018 hatte noch ein erwarteter Anstieg von 3% für das Jahr 2019 resultiert.

Auch für 2020 zurückhaltende Pläne

Die verlangsamte Investitionsdynamik geht insbesondere von den Bauinvestitionen aus, für welche in den Sektoren Industrie und Dienstleistungen dieses Jahr eine Abnahme erwartet wird. Auch die Ausrüstungsinvestitionen dürften leicht weniger dynamisch wachsen als bis anhin. Für die geplanten Ausgaben für Forschung und Entwicklung wird ein robuster Anstieg erwartet.

Differenziert nach den Sektoren ergibt sich folgendes Bild: Während die Unternehmen des Dienstleistungssektors eine leichte Abnahme ihrer Bruttoinvestitionen beabsichtigten und die Investitionstätigkeit des Verarbeitenden Gewerbes nur leicht ansteigen soll, budgetieren die Schweizer Bauunternehmen eine beträchtliche Ausweitung ihrer Investitionssumme. Die Bauunternehmen wollen zwar selber in neue Bauten für ihre Produktionstätigkeiten investieren. Da aber die Industrie- und die Dienstleistungsunternehmen weniger in Bürogebäude und Produktionshallen investieren, sind die Bauinvestitionen insgesamt unter Abwärtsdruck.

Neben der Höhe der Investitionen erfasst die KOF Investitionsumfrage auch die Struktur der Investitionen. Die Zahlen zeigen, dass ein bedeutender Teil der geplanten Investitionssumme dabei in die Erweiterung der bestehenden Kapazitäten fliessen dürfte.

Im Hinblick auf das Jahr 2020 zeigen sich die befragten Unternehmen erneut zurückhaltend mit ihren Investitionsplänen. Insbesondere die Ausrüstungsinvestitionen der Industrie- und der Dienstleistungsunternehmen dürften 2020 moderater ausfallen als noch in diesem Jahr.

Weitere Informationen zur KOF Investitionsumfrage finden Sie hier.

Kontakt

Dr. Klaus Abberger
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KOF Konjunkturforschungsstelle
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Schweiz

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