US-Touristen werden bedeutender

Die Zahl der Logiernächte von Reisenden aus den USA ist im letzten Winter um mehr als 10% gestiegen. Damit setzt sich ein Trend fort, der schon seit einigen Jahren anhält. Davon profitieren zum Beispiel die Tourismusregionen Bern, Wallis und Graubünden.

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Die Aussichten für den Schweizer Tourismus sind positiv. In ihrer neusten Tourismusprognose rechnet die KOF mit einem Anstieg der Logiernächte in der kommenden Sommersaison um 2.1%. Dies, nachdem die letzte Wintersaison zwar weniger gut als erwartet, aber trotzdem zufriedenstellend ausgefallen ist: Insgesamt nahmen die Logiernächte gegenüber der Vorjahressaison um 0.7% zu.

Am stärksten legte im letzten Winter die Nachfrage der US-Amerikaner zu. Die Zahl der Logiernächte, die sie in der Schweiz verbrachten, stieg um satte 10.6%. Ein Blick in die detaillierten Daten zeigt, dass die nordamerikanischen Touristen schon seit einigen Jahren an Bedeutung für den Schweizer Tourismus gewinnen (siehe Grafik G 1). Im ganzen Tourismusjahr 2018 wuchs die Zahl ihrer Logiernächte um 9.9%, 2017 betrug das Plus 11.4%. Ein Rückgang wurde zuletzt 2011 verzeichnet (-0.3%), seither hat die Zahl der Logiernächte jedes Jahr zugenommen. Der Anteil der Amerikanerinnen an allen Touristen in der Schweiz ist seit 2011 denn auch von 4.2% auf 5.8% gestiegen.

Wachstumsraten Logiernächte US-Touristen

Berggebiete profitieren

Besonders stark zugelegt hat die Zahl der Logiernächte von US-Amerikanern letztes Jahr in Bern, in der Tourismusregion Luzern/Vierwaldstättersee und in den übrigen alpinen Gebieten. In Luzern lag das Plus bei 14.6%, in Bern bei 18.4%, in Graubünden bei 11.8% und im Wallis bei 15%. Der Anteil der US-Touristen, die in städtische Gebiete reisen, ist seit 2011 von 50.2% auf 46.4% gesunken. Die KOF rechnet damit, dass der Anteil der Städtereisenden bei den US-Amerikanern bis 2021 weiter zurückgehen wird.

Einer der Gründe für den Zuwachs bei den US-Reisenden dürfte die positive Wirtschaftsentwicklung im Heimatland sein. 2017 wuchs das US-amerikanische Bruttoinlandprodukt (BIP) um 2.2%, 2018 um 2.9%. Auch dieses Jahr dürfte das Plus gemäss Prognose über 2% liegen. Ausserdem hat sich der US-Dollar in den letzten fünf Jahren gegenüber dem Franken in der Tendenz aufgewertet – die Schweiz ist für US-Touristinnen also erschwinglicher geworden.

Auch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Destinationen hat sich in den letzten Jahren verbessert. 2018 stiegen die Preise im Schweizer Tourismus verhalten um 1.1%. In diesem Jahr dürften die Preise um rund 1.6% und damit etwas stärker ansteigen.

Erholung auch im Euroraum

Zusammen mit den asiatischen dürften die nordamerikanischen Herkunftsländer auch in den nächsten Jahren die höchsten Zuwachsraten verzeichnen. Bei den Logiernächten der Gäste aus dem Euroraum sollte sich die begonnene Erholung nach dem Frankenschock ebenfalls fortsetzen – vorausgesetzt, es kommt nicht zu einem weiteren Aufwertungsschub des Frankens gegenüber dem Euro. Während die Prognose für die Gäste aus Deutschland aufwärts gerichtet ist, bleiben die Aussichten für die Nachbarländer Frankreich und Italien aufgrund der Abflachung der Wirtschaftsentwicklung eher verhalten.

Die Inlandsnachfrage entwickelt sich tendenziell weniger volatil als die Auslandsnachfrage. Die Logiernächte der Inländer stiegen in den Jahren 2011 bis 2016 durchschnittlich um 0.6% pro Jahr. In den letzten beiden Jahren schwang das Pendel dank dynamischem Wirtschaftsverlauf und wiedergewonnener Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Tourismusindustrie zurück und das Wachstum der inländischen Nachfrage lag bei je 3.3%. Für das laufende Jahr und die kommenden Tourismusjahre geht die Prognose von einem Zuwachs um die 1% aus. Grafik G 2 zeigt die Prognosen für die Entwicklung der Logiernächte der ausländischen und inländischen Gäste im Total.

Entwicklung Logiernächte in den Regionen

Die ausführliche Tourismusprognose finden Sie hier.

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