CEMETS Summer Institute 2018

Das vom CEMETS (Center on the Economics and Management of Education and Training Systems) veranstaltete Summer Institute 2018 führte Teams aus Benin, Chile, Costa Rica, Nepal, Serbien, Südafrika und den Vereinigten Staaten – Colorado und Kalifornien – nach Zürich. Die Teams nahmen im Rahmen des CEMETS-Reform Lab an einem zehntägigen Intensivkurs zum Thema Berufsbildung (Vocational Education and Training = VET) teil.

Das Programm 2018 war wie gewohnt intensiv und bestand aus einem Mix aus Theorie und Praxis sowie Teamarbeit zur Entwicklung eigener Reformpläne. Führende Forscher des VET, Dr. Ursula Renold von der ETH Zürich, Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner von der Universität Zürich und Prof. Dr. Stefan Wolter von der Universität Bern, tauschten ihre Kenntnisse und Ergebnisse zum Thema Ausbildung aus. Weitere Beiträge leisteten Forscher von der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.

Experten mit langjähriger Erfahrung hielten Vorträge über die Durchführung innovativer Reformen (Noel Ginsburg, CareerWise Colorado), die Förderung des schweizerischen Ausbildungssystems (Christoph Buser, Handelskammer Baselland), Führung und Repräsentation in der Industrie (Valentin Vogt, Schweizerischer Arbeitgeberverband), Repräsentation einer bestimmten Branche (Arthur Glaettli, SwissMEM), Bereitstellung der Plattform, über die schweizerische Auszubildende eine Stelle finden können (Urs Casty, Yousty), und die Betreuung schweizerischer Jugendlicher durch die verschiedenen Ausbildungsetappen (Anskar Roth, Berufs- und Laufbahnberatung am BIZ Horgen). 

Wie immer war der Besuch der Auszubildenden vor Ort bei Swisscom (Telekommunikation), Migros (Einzelhandel), Libs (moderne Fertigungstechnologie) und CYP (Bankwesen) einer der Höhepunkte der Veranstaltung. Die Erfahrung der Auszubildenden, Ausbildner und Schulungsleiter direkt zu hören, ist ein besonders wichtiger Bestandteil der Veranstaltung und wir sind unseren Gastgebern sehr dankbar, dass sie uns dazu die Gelegenheit boten.

Die Teams hatten an ihren eigenen Reformplänen zur arbeiten, wobei die diesjährigen Teilnehmer beeindruckende Fortschritte erzielten. Jedes Team steht durch Forschungsarbeit, frühere Projekte und weitere gemeinsame Ziele in ständigem Kontakt mit dem CEMETS. Dadurch waren die Teams dieses Jahr bereits gut vorbereitet und sich der dringlichen Probleme bewusst, die in ihrer Heimat zu lösen sind.

Die Veranstaltung ist zwar vorbei, das Reform Lab-Programm läuft jedoch weiter. Die Teilnehmer sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt, um ihre Reformpläne umzusetzen. Ende Oktober 2018 werden sie uns ihre Abschlussberichte vorlegen, aus denen ihre Fortschritte sowie ihre Herausforderungen und Erfahrungen hervorgehen.

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Zitate

«Die Sitzungen, bei denen wir an einem realen Reformprojekt arbeiteten, hatten grossen Einfluss auf unsere Reformplanung und wirkten sich ganz erheblich darauf aus, wie wir die Herausforderungen wahrnahmen, denen wir gegenüberstanden. Ausserdem unterstützten sie uns bei der Suche nach verschiedenen Lösungsansätzen für diese Herausforderungen.» Jasmina, Serbien

«CEMETS liefert uns überzeugende und forschungsbasierte Belege im Bereich der modernen Berufsbildung (VET), die Führungskräften und Changemakern in allen Ländern die Augen öffnet.» Usha, Nepal

«Die Methodik zwang uns, unsere Komfortzone zu verlassen, und ermöglichte uns Gespräche mit Menschen unterschiedlichster kultureller Hintergründe.» Gonzalo, Chile  

CEMETS wird weiterhin aktiv bleiben und mit Absolventen zu Forschungszwecken zusammenarbeiten, um den Prozess der Umsetzung von Berufsbildungsreformen besser studieren und verstehen zu können. Vier Länder – Benin, Chile, Costa Rica und Nepal –gehören zum laufenden Research for Development-Projekt, das vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert wird. Diese Länder werden in den nächsten Jahren kontinuierlich am Reform Lab teilnehmen, was Implementierungsforschung parallel zu den Untersuchungen des Hauptprojekts ermöglicht. Im Fall Nepals kommt eine Reihe weiterer Forschungsprojekte hinzu, die zur Unterstützung des Föderalisierungsprozesses des Landes dienen.

Andere Projekte, wie die bahnbrechende CareerWise-Initiative von Colorado in den Vereinigten Staaten, laufen bei CEMETS seit Jahren als unabhängige Projekte. CareerWise startete nach dem Summer Institute 2015. Nun beginnt das zweite Pilotjahr mit mehr als 200 Auszubildenden aus dem ganzen Bundesstaat.

Serbiens neues nationales Berufsbildungsgesetz (VET law) zur dualen Ausbildung und dessen Implementierung sind teilweise Forschungsprojekte des CEMETS, und zwar dank der Kooperation mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die auch einen Grossteil der Forschung in Nepal ermöglicht. Durch detaillierte Implementierungsforschung in Serbien, die diesen Sommer begonnen hat, werden wir herausfinden, wann Reformen in der Berufsbildung gelingen und wann sie scheitern, um den Nutzen des Reform Lab insgesamt zu steigern.

Die Forschungspartnerschaften mit Südafrika und Kalifornien werden ausgeweitet und wir sind gespannt, wie bestehende, kommende und neue Reform Lab-Projekte von ihren Initiativen profitieren können. Der Schwerpunkt des Reform Lab liegt auf evidenzbasierten Massnahmen – das bedeutet, dass all unsere Teilnehmer wissen, welche Art der Forschung sie fördern und weiterentwickeln müssen und wie sie Begeisterung für ihre Ziele wecken können.

Obwohl die Teams aus unterschiedlichen gesellschaftlichen, geografischen, kulturellen und historischen Zusammenhängen stammen, teilen alle die Leidenschaft, jungen Menschen den Zugang zu den bestmöglichen Lebensumständen zu erleichtern. CEMETS ist stolz, die Reformen all unserer Partner zu unterstützen. Wir freuen uns schon auf die Abschlussberichte, bevorstehenden Forschungsprojekte und das nächste Summer Institute, das vom 26. Juni bis zum 5. Juli 2019 stattfinden wird!
 

Kontakt

Dr. Katherine Caves

ETH Zürich
KOF Konjunkturforschungsstelle
LEE F 130
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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