Schweizer Firmen erweitern Kapazitäten

Die Gesamtinvestitionen in der Schweiz nehmen 2018 weiter zu. Dies zeigen die Resultate der halbjährlichen Investitionsumfrage der KOF. Die befragten Unternehmen wollen ihre Investitionstätigkeit im laufenden Jahr um rund 8% steigern. Ein bedeutender Teil der geplanten Investitionssummen dürfte dabei in die Erweiterung der bestehenden Kapazitäten fliessen.

Mit dem Abschluss der im Frühjahr 2018 durchgeführten Investitionsumfrage liegen nun bereits die zweiten Investitionszahlen für das Jahr 2018 vor. Bereits im letzten Herbst gaben die befragten Unternehmen ihre Einschätzungen zur erwarteten Investitionstätigkeit für das Jahr 2018 ab. Dabei rechneten sie mit einer Zunahme der Investitionstätigkeit von rund 8%, wobei die Impulse für die Zunahme vorwiegend aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor kamen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen nun, dass die Unternehmen ihre Erwartungen kaum verändert haben. Wie aus den aktuellen Umfrageergebnissen hervorgeht, rechnen die Unternehmen mit einer robusten Zunahme der Investition im Jahr 2018 von rund 8% (siehe G 3). Dabei kommt die Investitionsdynamik vorwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor. Die Schweizer Bauunternehmen budgetieren im laufenden Jahr dagegen nur eine leichte Ausweitung ihrer Investitionssummen. Das Wachstum der Gesamtinvestitionen wird dabei sowohl von den Ausrüstungs- als auch von den Bauinvestitionen getragen. Die Ausgaben in Forschung und Entwicklung weisen im laufenden Jahr ebenfalls eine robuste Dynamik auf. Im Hinblick auf das Jahr 2019 rechnen die Unternehmen mit einer Abflachung der Investitionstätigkeit. Gemäss der aktuellen Umfrage dürfte die Zunahme der Investitionen weitaus moderater ausfallen als für das Jahr 2018. Die Ergebnisse der Investitionsumfrage deuten darauf hin, dass der jüngste Schweizer Investitionszyklus 2019 sein Ende nehmen dürfte.

Grafik qualitative Investitionstendenzen

Industriefirmen und Dienstleister setzten Impulse

Gemäss den befragten Unternehmen nimmt der Anteil an Erweiterungsinvestitionen im Jahr 2018 weiter zu. Rund 65% der Unternehmen in der Industrie und im Dienstleistungssektor planen ihre Produktionskapazitäten 2018 zu erweitern. Zudem dürfte der Anteil an Erweiterungsinvestitionen, trotz geringerer Investitionsdynamik, auch im kommenden Jahr hoch bleiben. Zwar geht der Anteil an Unternehmen, welche Erweiterungsinvestitionen planen, in beiden Sektoren leicht zurück, insgesamt verharrt der Anteil jedoch auf einem hohen Niveau. Im Gegensatz zu den Industrieunternehmen und Dienstleistern ist der Anteil an Bauunternehmen mit Erweiterungsinvestitionen weitaus geringer (siehe G 4). Während im Jahr 2017 noch fast 50% der Bauunternehmen Erweiterungsinvestitionen tätigten, planen im laufenden Jahr nur rund 32% der investierenden Unternehmen Investitionen zum Zweck der Produktionserweiterung. 2019 dürfte der Anteil nochmals weiter abnehmen. Insgesamt rechnet lediglich jedes vierte Schweizer Bauunternehmen mit einer Erweiterung der Kapazitäten.

Grafik Erweiterung

Im Verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor nimmt der Anteil an Rationalisierungsinvestitionen leicht ab (siehe G 5). Während der Rationalisierungsdruck nach der Frankenaufwertung im Jahr 2015 stark angestiegen war und Effizienzbestrebungen die Investitionsentscheidungen der Unternehmen bestimmten, spielen Rationalisierungsüberlegungen für die aktuellen Investitionspläne eine untergeordnete Rolle. Wie bereits bei den Erweiterungsinvestitionen zeichnet sich im Bausektor auch bei den Rationalisierungsinvestitionen ein differenziertes Bild. In den vergangenen drei Jahren war der Anteil an Bauunternehmen mit Rationalisierungsinvestitionen vergleichsweise gering. Dies liegt zum einen daran, dass der Frankenschock den Bausektor weniger stark tangierte als das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor und zum anderen, dass sich die Schweizer Baufirmen in den letzten Jahren einer opulenten Bautätigkeit erfreuen durften, welche den Rationalisierungsdruck abschwächte. Im laufenden Jahr dürfte nun ein Umschwung weg von Erweiterungs- und hin zu Rationalisierungsinvestitionen stattfinden. Gemäss den aktuellen Umfrageergebnissen wird der Anteil an Bauunternehmen mit Rationalisierungsinvestitionen in den kommenden zwei Jahren merklich zunehmen.  

Grafik Rationalisierungsinvstitionen

Neben Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen spielen auch Investitionen aufgrund von gewerblichen Auflagen sowie gesetzlichen Vorgaben in den Jahren 2018 und 2019 eine leicht prominentere Rolle (siehe G 6). Vor allem in der Industrie dürften mehr Investitionen als bis anhin aufgrund von gesetzlichen Normen getätigt werden.

rechtliche Auflagen

Kontakt

Keine Datenbankinformationen vorhanden

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert