KOF Investitionsumfrage: Unternehmen revidieren ihre Investitionspläne für 2017 nach oben

Die Gesamtinvestitionen der Unternehmen in der Schweiz dürften 2017 zunehmen. Dies zeigen die Resultate der halbjährlichen Investitionsumfrage der KOF. Die befragten Unternehmen wollen ihre Investitionstätigkeit im laufenden Jahr um rund 6% steigern. Gegenüber der letzten Investitionsumfrage ergibt sich somit eine leichte Aufwärtskorrektur der Investitionstätigkeit.

Quelle: Shutterstock
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Mit dem Abschluss der im Frühjahr 2017 durchgeführten Investitionsumfrage liegen nun bereits die zweiten Zahlen über die Investitionsabsichten für das Jahr 2017 vor. Schon im letzten Herbst gaben die befragten Unternehmen ihre Einschätzungen zur erwarteten Investitionstätigkeit für das Jahr 2017 ab. Damals rechneten sie mit einer Zunahme der Investitionstätigkeit von rund 5%, wobei die Impulse für die Zunahme vorwiegend aus der Industrie und dem Bausektor kamen.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen nun, dass die Unternehmen ihre Erwartungen leicht verändert haben. Wie aus den aktuellen Umfrageergebnissen hervorgeht, rechnen die Unternehmen mit einer leicht stärkeren Investitionsdynamik im Jahr 2017 von rund 6%. Innerhalb der Sektoren kam es jedoch zu einer leichten Verschiebung der Impulse. Während die Investitionsdynamik der Industrie und des Bausektors tendenziell weniger stark ausfallen dürfte als noch im Herbst erwartet, hat der Dienstleistungssektor seine Erwartungen für 2017 nach oben korrigiert. Im Hinblick auf das Jahr 2018 rechnen die Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Investitionstätigkeit. Gemäss der aktuellen Umfrage dürfte der Anstieg der Investitionen jedoch weitaus moderater ausfallen als für das Jahr 2017.

Dienstleistungsbetriebe treiben Bruttoinvestitionen an

Die Industrie dürfte in diesem Jahr ein solides Investitionswachstum vorweisen. Im Vergleich zum Herbst 2016 erwarten die befragten Unternehmen für das laufende Jahr jedoch eine leicht schwächere Zunahme der Bruttoinvestitionen von rund 4% (Herbst-Umfrage: 5%). Dabei dürften die Bauinvestitionen um 2% und die Ausrüstungsinvestitionen (ohne F&E) um bis zu 5% zunehmen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung dürften um rund 3% steigen. Die grösste Zunahme der Investitionen wird in der Textilbranche sowie im Bereich Chemie und Pharma erwartet. Die Hersteller von Papier und Druckerzeugnissen sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen melden den stärksten erwarteten Rückgang an Investitionen.

Veränderungen der Investiotionen für die Jahre 2016 und 2017 nach Art der Investitionen

Neben der Industrie resultiert die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Privatinvestitionen aus den positiven Impulsen des tertiären Sektors. Der Dienstleistungssektor hat seine erwarteten Investitionen für das Jahr 2017 deutlich nach oben korrigiert. Die Bruttoinvestitionen im Dienstleistungssektor dürften um fast 7% (Herbst: 4%) zunehmen. Die grössten Veränderungsraten vermelden der Bereich der Nachrichtenübermittlung sowie die Banken und Finanzgesellschaften. Der Sektor Verkehr und Transport weist ebenfalls eine hohe Wachstumsrate aus.

Im Gegensatz dazu sind die Investitionen in den im Handel erfassten Branchen (Auto-, Detail- und Grosshandel) rückläufig. Der Bausektor ist im Hinblick auf die Investitionstätigkeit für das Jahr 2017 etwas weniger optimistisch als die Industrie und der Dienstleistungssektor. Laut den Angaben der befragten Unternehmen dürften sich die Bruttoinvestitionen in diesem Jahr um rund 3% erhöhen. Der Anstieg der Investitionen kommt dabei ausschliesslich aus dem Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen im Ausbaugewerbe planen, ihre Investitionen im laufenden Jahr zu reduzieren.

Unternehmen erwarten leichte Abwertung

Neben den Fragen zur Investitionstätigkeit enthält die Frühjahrs-Investitionsumfrage der KOF auch eine Frage zur zukünftigen Entwicklung des Wechselkurses. Die Unternehmen werden dabei nach ihren subjektiven Wechselkurserwartungen gefragt. Speziell werden die Unternehmen aufgefordert, die obere und untere Grenze eines Zielbandes anzugeben, in dem sich der CHF/EUR-Wechselkurs der nächsten 6, 12, 18 und 24 Monate aller Wahrscheinlichkeit nach befinden wird. Anschliessend werden die Unternehmen gebeten, jenen Wert innerhalb des Zielbandes anzugeben, welchen der Wechselkurs am wahrscheinlichsten annehmen wird.

Gemäss der aktuellen Umfrageergebnisse rechnen die Unternehmen damit, dass der Wechselkurs in zwei Jahren bei 1.09 liegen dürfte. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass während der Hauptantwortzeit der Umfrage im März und April der Wechselkurs um 1.07 fluktuierte, erwarteten die Umfrageteilnehmer eine leichte Abwertung. Gemäss den Umfrageergebnissen rechneten die Unternehmen im März und April damit, dass der Wechselkurs in sechs Monaten bei 1.08, in zwei Jahren hingegen einen leicht schwächeren Wert von rund 1.09 annehmen dürfte.

Die Erwartungen der Unternehmen widerspiegeln jedoch eine grosse Ungewissheit über den tatsächlichen Kurs, was sich an der Streuung ablesen lässt. Betrachtet man die durchschnittlichen Grenzen der angegeben Zielbänder, so nehmen die Unternehmen einen Wechselkurs an, der in zwei Jahren zwischen 1.04 und 1.12 liegen wird.

Wechselkurserwartungen der Unternehmen

An der KOF Investitionsumfrage vom Frühjahr 2017 haben sich mehr als 2700 Unternehmen beteiligt.

Mehr Informationen zu der KOF Investitionsumfrage finden Sie hier.

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