Geschäftslageindikator: Eingetrübte Geschäftslage

Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft ist im November gesunken, nachdem er zuvor viele Monate in Folge gestiegen war (siehe G 10). Die Erholungstendenz der vergangenen Monate setzte sich damit im November vorerst nicht fort. Die Schweizer Unternehmen haben zwar in den letzten Monaten konjunkturell Rückenwind bekommen, doch das Fahrwasser bleibt schwierig.

Die Geschäftslage trübte sich im November in fast allen befragten Wirtschaftssektoren ein (siehe T 4). Am deutlichsten sank der Indikator im Detailhandel, wo er zuvor auch schon eine unbefriedigende Geschäftslage anzeigte. Im Verarbeitenden Gewerbe haben die Klagen über eine schlechte Geschäftslage ebenfalls wieder zugenommen. Die Finanzdienstleister und die Projektierungsbüros bewerten ihre Lage nicht mehr als ganz so gut wie bisher. Lediglich das Baugewerbe stemmte sich gegen die Abwärtstendenz und berichtete von einer Verbesserung der Geschäftslage. Der Grosshandel, das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleister wurden letztmals im Oktober befragt. Im Grosshandel und im Gastgewerbe zeigte sich die Geschäftslage seinerzeit etwas erholt. Dagegen mussten die übrigen Dienstleistungsbereiche einen kleinen Rückschlag hinnehmen.

Regional betrachtet, entwickelte sich die Geschäftslage uneinheitlich (siehe G 11). Weiter verbessert hat sich die ohnehin schon gute Geschäftslage in der Zentralschweiz und in der Ostschweiz. Das Espace Mittelland verbuchte ein leichtes Plus. Kaum verändert präsentiert sich die Lage in der Region Zürich und im Tessin. Dagegen trübte sich die Lage in der Nordwestschweiz und insbesondere in der Genferseeregion ein.

Erläuterung der Grafiken

Grafik G 10 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.

Grafik G 11 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärts gerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.

Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz-und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend » oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».

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Dr. Klaus Abberger
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KOF Konjunkturforschungsstelle
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8092 Zürich
Schweiz

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