KOF Geschäftslage: Geschäftslage gibt nach – Finanzdienste spüren Gegenwind

Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft ist im Juni zum ersten Mal seit vier Monaten wieder gesunken. Für das Minus im Juni sind insbesondere die Finanz- und Versicherungsdienstleister verantwortlich. Insgesamt sind die Schweizer Unternehmen daher zur Jahresmitte 2016 in einer etwas besseren Verfassung als noch zu Jahresbeginn. Die Belastungen durch den starken Schweizerfranken sind aber weiterhin spürbar.

G 6: KOF Geschäftslageindikator

Für die jüngste Eintrübung der Geschäftslage sind vor allem die Finanz- und Versicherungsdienstleister verantwortlich (siehe G2). Aber auch bei den Projektierungsbüros ist die Lage nicht mehr ganz so gut wie im Vormonat. Stabil präsentiert sich die Geschäftslage im Baugewerbe. Leicht verbessert hat sich die Lage im Verarbeitenden Gewerbe und im Detailhandel. Damit setzte sich die Erholungstendenz im Verarbeitenden Gewerbe fort. Gerade die exportorientierten Betriebe melden hier seit einigen Monaten eine schrittweise Entspannung der Geschäftslage. Der Grosshandel, das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleister wurden letztmals im April befragt. Im Grosshandel und im Gastgewerbe präsentierte sich die Geschäftslage seinerzeit nicht mehr ganz so ungünstig wie drei Monate zuvor. Bei den sonstigen Dienstleistungen war der Geschäftslageindikator leicht unter Abwärtsdruck.

G 7: KOF Geschäftslage nach Branchen

Regional betrachtet, musste die Region Zürich im Juni bei der Geschäftslage der Unternehmen einen Rückschlag hinnehmen. Dies steht im Einklang mit dem Branchenmuster, denn die Finanz- und Versicherungsdienstleister – bei denen insgesamt die Geschäftslage nachgegeben hat – sind in Zürich stark vertreten. Kaum verändert hat sich die Lage im Tessin, in der Genferseeregion und der Ostschweiz. Dagegen hat sich die ohnehin schon vergleichsweise gute Lage im Espace Mittelland, in der Nordwestschweiz und besonders in der Zentralschweiz nochmals verbessert.

G 8: KOF Geschäftslage nach Region

Erläuterung:

Grafik G 6 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.

Grafik G 7 zeigt die Geschäftslage und die aktuelle Veränderung der Lage. Bei den Monatsbefragungen ist jeweils die Veränderung zum Vormonat abgetragen. Bei den Quartalsbefragungen ist die Veränderung des jüngsten Quartalswertes zum Vorquartal eingezeichnet. Die Quartalswerte werden in den Zwischenmonaten nicht verändert und nur im jeweils ersten Monat des Quartals aktualisiert.

Grafik G 8 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärts gerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.

Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend» oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».

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