KOF Investitionsumfrage: Unternehmen planen eine Ausweitung der Investitionstätigkeit

Die Gesamtinvestitionen der Unternehmen in der Schweiz dürften 2016 steigen. Das ist das Ergebnis der jüngsten KOF Investitionsumfrage. Gemäss den Angaben der befragten Unternehmen wird die Investitionstätigkeit im laufenden Jahr um rund 4% zunehmen. Damit bestätigen die Ergebnisse der Investitionsumfrage vom Frühjahr 2016 die Ergebnisse der vorigen Investitionsumfrage vom Herbst 2015.

Fabrikhalle
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Mit dem Abschluss der im Frühjahr 2016 durchgeführten Investitionsumfrage liegen nun bereits die zweiten Investitionszahlen für das Jahr 2016 vor. Bereits im letzten Herbst gaben die befragten Unternehmen ihre Einschätzungen zur erwarteten Investitionstätigkeit für das Jahr 2016 ab. Dabei wurde mit einer Zunahme der Investitionstätigkeit von rund 3% gerechnet, die Impulse für die Zunahme kamen vorwiegend aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Die aktuellen Ergebnisse zeigen nun, dass sich an den Erwartungen der Unternehmen wenig verändert hat. Wie aus den aktuellen Umfrageergebnissen hervorgeht, rechnen die Unternehmen mit einer leicht stärkeren Investitionsdynamik im Jahr 2016 von rund 4%. Dabei sind es erneut die Industrie und der Dienstleistungssektor, welche mit Wachstumsraten von 3% bzw. 6% für die Zunahme der Investitionen verantwortlich sind. Im Hinblick auf das Jahr 2017 rechnen die Unternehmen mit einer etwas schwächeren Investitionsdynamik. Dies zeigen die aktuellen Resultate der KOF Investitionsumfrage vom Frühjahr 2016, an welcher sich mehr als 2700 Unternehmen beteiligt haben.

Industrie und Dienstleistungsbetriebe treiben Bruttoinvestitionen

Die Industrie dürfte in diesem Jahr ein kräftiges Lebenszeichen von sich geben. Im Vergleich zum Herbst erwarten die befragten Unternehmen für das laufende Jahr eine leicht stärkere Zunahme der Bruttoinvestitionen von rund 3% (Herbst 2%). Dabei dürften die Bauinvestitionen um 2% und die Ausrüstungsinvestitionen sogar um bis zu 5% zunehmen (siehe G 2). Die grösste Zunahme wird im Sektor Holz, Glas und Keramik erwartet. Dabei dürften vor allem die Bauinvestitionen stark zunehmen. Die Textilunternehmen sowie Unternehmen sonstiger Industrien melden den grössten erwarteten Rückgang an Investitionen. Die Chemie- und Pharmaunternehmen dürften ihre Investitionsvolumen leicht ausweiten, während Unternehmen der Metall- und Maschinenindustrie mit leicht tieferen Investitionen planen.

Neben der Industrie ist es vor allem der tertiäre Sektor, der sich für die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Privatinvestitionen verantwortlich zeichnet. Die befragten Dienstleistungsunternehmen rechnen, ähnlich wie bereits im Herbst, mit einer Zunahme der Bruttoinvestitionen im Jahr 2016 von fast 6% (Herbst: 5%). Am investitionsfreudigsten zeigen sich dabei die Versicherungsunternehmen. Unternehmen mit wirtschaftlichen Dienstleistungen für andere Unternehmen und Transportunternehmen melden ebenfalls einen starken Anstieg ihrer geplanten Bruttoinvestitionen für das Jahr 2016. Im Gegensatz dazu planen die Detailhändler und Nachrichtenübermittler, ihre Investitionen dieses Jahr zu senken. Der Bausektor ist im Hinblick auf die Investitionstätigkeit für das Jahr 2016 weniger optimistisch als die Industrie und der Dienstleistungssektor. Laut den Angaben der befragten Unternehmen dürften die Bruttoinvestitionen in diesem Jahr um rund 6% niedriger ausfallen als im letzten Jahr. Der Rückgang kommt dabei aus dem Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen im Ausbaugewerbe planen, ihre Investitionen im laufenden Jahr auszuweiten.

Schweizer Unternehmen erwarten leichte Abwertung

Seit der Aufhebung der Frankenuntergrenze enthält die Investitionsumfrage der KOF eine Frage zu der zukünftigen Entwicklung des Wechselkurses. Die KOF befragt die Unternehmen dabei nach ihren subjektiven Wechselkurserwartungen. Die Unternehmen sind angehalten, die obere und untere Grenze eines Zielbandes anzugeben, welches den Wechselkurs des Frankens zum Euro in den nächsten 6, 12, 18 und 24 Monaten aller Wahrscheinlichkeit nach enthalten wird. Anschliessend werden die Unternehmen gebeten, jenen Wert innerhalb des Zielbandes anzugeben, welchen der Wechselkurs am ehesten annehmen wird.
Gemäss der aktuellen Umfrageergebnisse rechnen die Unternehmen in den kommenden zwei Jahren mit einem CHF/EUR-Wechselkurs um die 1.10 (siehe G 3). Insgesamt ist jedoch im Durchschnitt eine sehr leichte Abwertungstendenz erkennbar. Die Unternehmen rechnen in sechs Monaten mit einem Wechselkurs um 1.095, in zwei Jahren gehen die Unternehmen hingegen von einem leicht schwächeren Franken mit einem durchschnittlichen Wechselkurs von rund 1.115 aus. Die Erwartungen der Unternehmen sind jedoch von einer grossen Ungewissheit gekennzeichnet. Betrachtet man die durchschnittlichen Grenzen der angegebenen Zielbänder, so erwarten die Unternehmen einen Wechselkurs in zwei Jahren zwischen 1.06 und 1.15.

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